Bartroller – mit Microneedling den Bartwuchs fördern?

Liebe Bartträger,

Der Bart – seit jeher gilt dieser als Zeichen für Männlichkeit schlechthin. Er ist die besondere Zierde des starken Geschlechts als Ausdruck der Kraft, des Willens und der Potenz. Oft hatte eine füllige Gesichtsbehaarung eine kultische und religiöse Bedeutung. Auch heute noch im 21. Jahrhundert ist der Bart ein wichtiger Teil des modernen Mannes. Leidet der Mann unter einem spärlichen Bartwuchs, dann wird nach Mitteln gesucht, mit denen das Wachstum der Gesichtsbehaarung angeregt werden kann. Dabei stoßen Männer immer häufiger auf den sogenannten Bartroller oder Beard Roller.

Über den Bart rollen und schon sprießt es …

… so zumindest der erste Eindruck. Aber was steckt eigentlich hinter dem sogenannten Bartroller*?

Im Prinzip handelt es sich dabei um nichts anderes als um einen Microneedling Roller. Um die Hautregeneration anzuregen, nutzt die professionelle Kosmetik diese Roller, auf deren Walze sich feine Nadeln befinden. Die Größe der Nadeln beträgt zwischen 0,25 bis 0,5 mm, wobei die Profis sogar Roller mit Nadeln von bis zu einem Millimeter.

Während die Walze ohne Druck über die Haut geführt wird, dringen die Nadeln in die oberste Hautschicht. Die Behandlung ist schmerzfrei und in der Epidermis erzeugen diese Mikrofeine Verletzungen. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen neuen Beauty-Trend, sich Nadeln in die Haut zu jagen. Von den Dermatolog*innen wird dieses Prinzip als Microneedling bezeichnet und dieses hilft dabei, die Selbsterneuerung der Haut anzuregen. Durch die Verletzungen werden Botenstoffe ausgeschüttet, denn letztendlich will die Haut sich selbst heilen – wie bei jeder normalen Wunde auch.

Durch diesen Vorgang werden Kollagen und Hyaluron produziert, bei denen es sich um zwei essenzielle Stoffe handelt, durch welche die Haut jung und straff bleibt. Die Haut verjüngt sich im Prinzip sich von selbst – so zumindest die Intention des Microneedlings. Bei einer Behandlung im Kosmetikstudio wird dafür ein Derma-Pen benutzt, bei dem es sich um einen vibrierenden Stift mit feinen Nadeln handelt, der über die Haut geführt wird.

Diese Behandlung ist seit einigen Jahren auch für daheim verfügbar, und zwar in Form von Dermarollern. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Walze, die mit Nadeln besetzt ist. Mit dieser wird vorsichtig über die Haut gefahren, primär um das Hautbild positiv zu fördern.

Die Funktionsweise des Bartrollers

Der Beard Roller wird vorsichtig über das Gesicht gerollt und die feinen Nadeln dringen zur Haarwurzel vor, da dort zumeist das Problem eines mäßigen Bartwuchses liegt.

Waagrecht und senkrecht pro Stelle maximal zehnmal rollen und dann zum nächsten Punkt bewegen, bis das der gesamte Bart durchstochen ist.

Wichtig ist, dass nur ein sehr leichter Druck ausgeübt wird, da die Nadellänge allein ausreicht, um bis zur Haarwurzel durchzudringen.

Pro Woche wird die Behandlung einmal durchgeführt und nach ungefähr zwei Wochen sollte ein erstes Ergebnis sichtbar sein. Empfehlenswert ist diese Therapie für drei bis fünf Monate.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Auch wenn es nett klingt, die Anwendung mit dem Bartroller* ist tricky. Daher gilt es einige Regeln zu befolgen und diese sollte jeder bei Verwendung des Tools unbedingt im Hinterkopf zu behalten:

  • Vor der Behandlung müssen Gesicht und Bart frisch gewaschen sein. Zudem dürfen keine Stylingprodukte verwendet werden.
  • Gesicht und Roller müssen im Anschluss desinfiziert werden. Denn ansonsten kann es passieren, dass Bakterien in die kleinen Wunden gelangen, womit Entzündungen vorprogrammiert sind.
  • Es ist empfehlenswert, dass bei längeren Barthaaren die Haare zuvor befeuchtet werden, denn ansonsten können sich diese im Roller verfangen: Aua!
  • Im Anschluss an die Verwendung gilt „Vorsicht bei der Nutzung von Produkten sowie UV-Strahlen! Denn schließlich handelt es sich um Wunden und diese sollten in Ruhe heilen können, ohne großen Einfluss von außen. Cremes und Gels sollten nur in milder Form genutzt werden und Sonne gilt es möglichst zu meiden, bis die Wunden verheilt sind. Ansonsten sollte ein leicht formulierter Sonnenschutz genutzt werden.
  • Es kann durchaus passieren, dass es zu Rötungen und Schwellungen kommt. Dementsprechend sollten nach der Behandlung die Stellen mit Kompressen zuerst einmal kühlen.
  • Sofern bereits Wunden bestehen, sollte der Bartroller keinesfalls an diesen Stellen genutzt werden.
  • Auf keinen Fall an dem Tag rasieren, weder vor noch nach dem Rollen. Dadurch wird die Haut unnötig strapaziert, die durch den Dermaroller einiges zu verkraften hat.

Zu guter Letzt gilt es, das Tool nur dann zu benutzen, wenn der Bartwuchs sich eingependelt hat und man(n) bereits ausgewachsen ist. Wer den Bartroller im sehr jungen Alter nutzt, bei dem kann das Gegenteil hervorgerufen werden. Das bedeutet, dass der Bartwuchs sich frühzeitig einstellt, da es zu einer Verletzung der Haarwurzeln kommt.

Bartoller – es klingt verführerisch

Sicherlich klingt es verführerisch, das ist nicht von der Hand zu weisen. Ein paar Mal mit dem Roller über das Gesicht rollen und schon wird der Bartwuchs beschleunigt. Belohnt wird man(n) mit einem gleichmäßigen Bart und einem niemals enden wollenden Bartwuchs. Dies klingt utopisch und in vielen Fällen ist dies leider auch der Fall.

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